Schlagwörter im politischen Kontext - Eine Untersuchung am Beispiel des SPD-Bundestagswahlkampfes 2005

von: Sylvia Ullrich

GRIN Verlag , 2006

ISBN: 9783638506656 , 29 Seiten

Format: PDF, ePUB

Kopierschutz: frei

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Preis: 15,99 EUR

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Schlagwörter im politischen Kontext - Eine Untersuchung am Beispiel des SPD-Bundestagswahlkampfes 2005


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Universität Potsdam (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Hauptseminar Medienkommunikation: Medien und Persuasion, Sprache: Deutsch, Abstract: Spielten im Bundestagswahlkampf 2002 noch außenpolitische Fragestellungen, etwa eine etwaige deutsche Beteiligung am Irakkrieg, eine zentrale Rolle, bietet im Wahlkampf 2005 nunmehr der Bereich der Wirtschafts- und Sozialpolitik das größte Polarisierungspotenzial. Von einer Merkel-Steuer etwa ist da die Rede, von konservativer Familienpolitik,gar von einer schwarzgelben Politik der Angst.Das Gegenkonzept der SPD hingegen verspricht Zukunftschancen, Solidarität, Wachstum und Beschäftigung.Definiert man mit Bodo Hombach Wahlkampf 'als öffentliches Ringen um demokratische Mehrheiten mit den Mitteln der politischen Rhetorik und der politischen Werbung' (Hombach 1991, 38), so zählen Schlagwörter ganz sicher zu den Hauptinstrumenten dieses öffentlich ausgetragenen Ringkampfes der politischen Kontrahenten. Unter den Blicken des kritischen Wahlvolks kommt es so zu einem verbalen Schlag(wort)abtausch, der weniger der Beeinflussung des Gegners als der gezielten Einwirkung auf das Ringpublikum gilt, das letztlich über Sieg oder Niederlage zu entscheiden hat. Sehr deutlich wird hieran die enge Verwandtschaft des Gebrauchs von Schlagwörtern mit der persuasiven Kommunikation. Denn gelten Schlagwörter in der Sprach- und in der Politikwissenschaft gemeinhin als 'Instrumente der politischen Beeinflussung' (Klein 1989, 11), so liegt die These nahe, diese schillernden Vertreter der politischen Kommunikation seien gleichsam als Indikatoren für die Persuasivität von Texten allgemein sowie politischen Texten im Speziellen zu betrachten. Auf der Grundlage dieser Annahme soll die vorliegende Untersuchung der Frage nachgehen, welche Aufgaben und Funktionen Schlagwörter - insbesondere in Zeiten des Wahlkampfes - zu übernehmen vermögen, d. h. welche Dienste sie politischen Parteien im Rahmen ihrer Selbstdarstellung bzw. der Darstellung des Gegners leisten können. Ausgangspunkt dieser Betrachtung soll ein semiotisches Kommunikationsmodell sein, das Schlagwörter als Zeichen definiert und - unter Berücksichtigung entsprechender Kommunikationsbedingungen - Zeichenproduzent und Zeichenrezipient zueinander in Beziehung setzt. Eine Untersuchung des Bundestagswahlkampfes 2005 soll abschließend Aufschluss darüber geben, inwieweit diese Prämissen tatsächlich auf die Praxis des Wahlkampfes Anwendung finden. Exemplarisch soll dies anhand der Wahlkampfstrategie der SPD untersucht werden, deren Kampagne sehr deutlich auf den politischen Gegner ausgerichtet zu sein scheint.