Soziale Aspekte der verzögerten Nachahmung

von: Selina Hartmann

GRIN Verlag , 2006

ISBN: 9783638545204 , 28 Seiten

Format: PDF, ePUB, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 12,99 EUR

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Soziale Aspekte der verzögerten Nachahmung


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Psychologie - Entwicklungspsychologie, Note: 2,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Veranstaltung: Das Nachahmen bei Säuglingen - methodologische, kognitive und soziale Aspekte, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Nachahmung neuer Handlungen ist eine typische menschliche Fähigkeit, denn nicht kognitiven Eigenschaften sind für das Nachahmungslernen verantwortlich, sondern spezielle soziale Erfahrungen. Diese Aussage trafen Tomasello und andere nach einer Studie im Jahr 1993, in der sie die Nachahmungsleistung von Schimpansen mit der von 18- bis 30-monatigen Kindern verglichen. Es stellte sich heraus, dass die von der Mutter aufgezogenen Schimpansen kaum zur Nachahmung fähig waren, die menschlich sozialisierten Schimpansen aber teilweise besser abschnitten, als die Kinder: ' [...] In the case of nutcracking [...] young chimpanzees may acquire the behavior because: (1) adult practitioners leave nuts and stone hammers in close proximity to a suitable substrate (i.e. they inadvertently provide propitious learning conditions ); (2) young chimpanzees are naturally drawn to objects adults have interacted with (local or stimulus enhancement); and (3) chimpanzees have very powerful abilities of individual learning an inventivness. The combination of stimulus enhancement an individual learning is clearly a very potent form of social or observational learning, but it is not imitative learning [...].'(Natour, 2001) Das Auftauchen von neuen sozial-kognitiven Fähigkeiten führt Tomasello auf die von ihm so bezeichnete 'Neun-Monats-Revolution' zurück. Seiner Theorie nach verstehen Säuglinge ab dem neunten Monat bereits andere Menschen als intentional agents,also als intentional handelnde Wesen. Der Säugling beherrscht die joint attention, das bedeutet, er kann dem Blick des Interaktionspartners folgen. Außerdem entsteht das social referencing, die Nutzung von Bezugspersonen als Informationsquelle. Die Theorie, dass dieses Verhalten bereits naives psychologisches Wissen impliziere ist allerdings umstritten. Unumstritten ist die Aussage, dass Nachahmung eine wesentliche Rolle in der Herausbildung des personalen Selbst spielt. Die Spiegelung von eigenen Handlungen durch ein Gegenüber ermöglicht erste Ansätze von Selbsterkenntnis. Dieser Vorgang wird als social mirroring bezeichnet. Der Mittelpunkt dabei ist folgende Erkenntnis: 'andere sind wie ich und ich bin wie andere'(Natour, 2001) Das Kind lernt, dass die Handlungen seines Gegenübers nicht zufällig entstehen, sondern dass es selbst der Ursprung der Handlungen ist. Dadurch erkennt es seinen Einfluss auf das Handeln des Gegenübers. [...]