Das Prinzip der Traumatisierung in den Romanen 'Der Vorleser' von Bernhard Schlink und 'weiter leben' von Ruth Klüger unter fachdidaktischem Aspekt

von: Jana Marquardt

GRIN Verlag , 2006

ISBN: 9783638516815 , 27 Seiten

Format: PDF, ePUB, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 15,99 EUR

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Das Prinzip der Traumatisierung in den Romanen 'Der Vorleser' von Bernhard Schlink und 'weiter leben' von Ruth Klüger unter fachdidaktischem Aspekt


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Didaktik - Germanistik, Note: 1,3, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Die psychischen Folgen, die der zweite Weltkrieg nicht nur bei den Opfern, sondern auch bei den Tätern hinterlassen hat, sind heute - und dies war nicht immer so - unbestritten. Dass jedoch auch die zweite und dritte Generation von den Verbrechen der NS-Zeit zum Teil schwerwiegende Psychosen davongetragen haben, konnte erst in neueren Untersuchungen festgestellt werden. Die Traumatisierungen, die die Elterngeneration durch die Schrecken des Krieges erlitten hat, scheinen sich in meist abgewandelter Form auch auf die nachfolgenden Generationen übertragen zu haben. Das Konzept der Transposition, also der Übertragung, wurde in diesem Zusammenhang entwickelt, um psychische Schäden der Kinder von Überlebenden besser erkennen und behandeln zu können. Dabei stellt sich zuallererst die Frage, welche psychischen Spuren die NS-Verbrechen bei den Tätern und den Opfern hinterlassen haben, um daran anschließend die psychischen Schäden zu untersuchen, die eine solche Elterngeneration an ihre Kinder weitergegeben bzw. übertragen hat. Da kurz nach Ende des Krieges die weit verbreitete Meinung herrschte, dass durch die Beendigung einer traumatischen Situation eine hierdurch hervorgerufene Gesundheitsstörung ebenfalls bald zu Ende gehen würde, gibt es aus dieser Zeit und auch aus den folgenden Jahren kaum Untersuchungen über die unmittelbaren psychischen Auswirkungen, die der Krieg nicht nur bei den Opfern, sondern auch bei den Tätern hatte. Außerdem herrschte nach Kriegsende auf beiden Seiten das Bedürfnis die schrecklichen Ereignisse zu verdrängen oder totzuschweigen, wodurch eine Verarbeitung des Erlebten praktisch unmöglich wurde. Klein und Kogan schrieben in ihren Untersuchungen zu diesem Thema, dass ' der Pakt der schamvollen Stille zwischen den Überlebenden und der Welt aus der Notwendigkeit der Opfer [entsteht], zu vergessen und der Notwendigkeit der Welt, zu verleugnen.' Durch verschiedene psychologische Untersuchungen weiß man jedoch, dass gerade das Verdrängen und Verschweigen eines traumatischen Erlebnisses zu schwerwiegenden Psychosen führen können.