Die Reise in den Orient - Eine Untersuchung des West-östlichen Divans Goethes vor dem Hintergrund von Edward W. Saids Orientalismus

von: Heike Pollmann

GRIN Verlag , 2007

ISBN: 9783638599856 , 27 Seiten

Format: PDF, ePUB

Kopierschutz: frei

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Preis: 15,99 EUR

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Die Reise in den Orient - Eine Untersuchung des West-östlichen Divans Goethes vor dem Hintergrund von Edward W. Saids Orientalismus


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,0, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Der Orientalismus ist ein westlicher Stil der Herrschaft, Umstrukturierung und des Autoritätsbesitzes über den Orient.' (Said 1981, 10) Der Postkolonialist Edward W. Said bringt hier auf den Punkt, was der Kern seines Werks Orientalismus ist. Er definiert 'Orientalismus' als Methode der Unterwerfung, Degradierung und Manipulierung des Orients durch Europa und Nordamerika. Diese Vorgehensweise wird auf akademischer bzw. universitärer Ebene mit der Absicht eines wissenschaftlichen Diskurses über den Orient betrieben. (Daß der 'Orient' ein heterogener, geographisch wie kulturell nicht genau festgelegter Begriff ist, dessen Geltungsbereich sich von Nordafrika bis in den Fernen Osten erstreckt, setze ich hier voraus.) Doch auch politische Unternehmungen und fiktive Literatur bedienen sich Said zufolge dieser Methode. Zwar behandelt Said in Orientalismus hauptsächlich britische, französische und nordamerikanische Werke und Autoren, doch wird an mehreren Stellen deutlich, daß sich seine Thesen ebenso auf deutsche Literatur und Schriftsteller übertragen lassen (vgl. ebd., 26); mehrfach wird auch Goethes West-östlicher Divan erwähnt (vgl. ebd., 62). Diese Arbeit soll ausschließlich den literarisch-fiktiven Bereich des Orientalismus berücksichtigen. Dabei wird vor dem Hintergrund verschiedener Thesen Saids untersucht, ob sich auch in Goethes West-östlichem Divan Anzeichen der Autorität und Kontrolle über den Orient finden lassen und ob Goethe sich dadurch als ein 'Orientalist' im Sinne Saids offenbart. Said kritisiert die grundsätzliche Trennung von Osten und Westen in der Orient-Literatur westlicher Schriftsteller. Problematisch ist dabei, daß keine Gleichberechtigung der beiden Teile unterstellt wird, sondern eine Darstellung entsprechend des angenommenen Machtverhältnisses gewählt wird. Im ersten Teil der Arbeit wird geprüft, ob auch Goethe im West-östlichen Divan eine solche Trennung vorgenommen hat und wie er sein Verhältnis zum Orient gesehen hat. Gegenstand des zweiten Teils wird das in der Forschungsliteratur zum Divan vielbesprochene Motiv der Flucht sein, wobei der Schwerpunkt des Kapitels auf der Untersuchung des Gedichts Hegire liegen wird. Said stellt fest, daß für jeden Orient-Schriftsteller die Reise in den Orient die Erfüllung eines persönlichen Projektes ist. Welches Projekt wollte Goethe im Divan verwirklichen? [...]