Affrikate, Affrizierung - zur deutschen Typologie

von: Jan Theuerl

GRIN Verlag , 2006

ISBN: 9783638515252 , 17 Seiten

Format: PDF, ePUB

Kopierschutz: frei

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Preis: 13,99 EUR

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Affrikate, Affrizierung - zur deutschen Typologie


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Indogermanisches Seminar), Veranstaltung: Typologie des Deutschen, Sprache: Deutsch, Abstract: Affricare - lat.anreiben;fricare - reiben, auch abreiben ist als etymologischer Ursprung des linguistischen Gebrauchs Affrikate und Affrizierung feststehend, und auch in der internationalen Literatur und Forschungswelt herrscht, was die Begrifflichkeit angeht, ein erfreulicher Konsens: engl. affricate, frz. affriquée, it. affricata, sp. affricada. In der deutschsprachigen Literatur tritt der Begriff der Affrikaten zum ersten Mal 1876 bei Sievers auf. Alternativvarianten wie Halbverschlußkonsonant (bei Jakobson 1941), mi-occlusive (Grammont 1933) haben sich ebenso wenig behaupten können, wie frz. assibilée, miconstrictive oder mi-chuintante. 1837 sprach Rudolf von Raumer in Bezug auf [ts], [dz], [tR\ und [dY\ von 'lingualen Diphthongen' und Jacob Grimm bezeichnete sie in der Deutschen Grammatik sogar als dreifache Konsonantenverbindungen. Aus diesen doch teils differenten Versuchen der Bezeichnung schließt Luschützky, dass der Terminus weniger an seinen lateinischen Ursprung, als vielmehr an das Vorbild der Aspirata angelehnt sein muss. Der Ausdruck Affrikate meint eine konsonantische Lautverbindung, die sich aus einen Frikativ und einen Plosiv zusammensetzt und sich in einem nicht-nasalen oralen Verschlusslaut niederschlägt. Der orale Verschluss der ersten Phase wird nur soweit gelöst, dass sich bei der nachfolgenden Phase eine Reibung ergibt. Affrikate sind obstruente Sprachlaute, dessen artikulatorisches Merkmal 'eine mehr oder weniger ausgeprägte Verschlussphase mit unmittelbar darauffolgender, mehr oder weniger homorganischer Engebildung ist'. Affrikate werden wie Frikative produziert, denen ein Verschluss, der an derselben Stelle (homorgan) wie die Enge des Frikativ gebildet wird, vorausgeht. Der Frikativteil der Lautverbbindung ist i.d.R. kürzer als der einzelner Frikative. Akustisch gesehen ist dieser Laut eine mehr oder minder ausgeprägte Pause, die von einem schwachen plosiven Impuls eingeleiteten Turbulenzgeräusch gefolgt wird. [...]