Nationalismus und Rationalität

von: Paul Eschenhagen

GRIN Verlag , 2006

ISBN: 9783638532143 , 19 Seiten

Format: PDF, ePUB

Kopierschutz: frei

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Preis: 13,99 EUR

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Nationalismus und Rationalität


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Grundseminar: Wirtschaft und Gesellschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Nationalism proved to be stronger than socialism when it came to bonding working classes together, and stronger than capitalism that bound bankers together. Joseph S. Nye (1993: 61) Der Nationalismus bildet heute trotz, oder vielleicht auch grade wegen der immer weiter fortschreitenden Globalisierung eine der Hauptantriebskräfte der internationalen Politik. Die Suche nach einer Erklärung und Deutung der Ursachen für Nationalismus und seiner Antriebskraft für die Massen stellt weiterhin eine große Herausforderung für sämtliche Sozialwissenschaften dar. Nationalismus scheint dabei auf den ersten Blick nicht sehr rational. Es ist schwer verständlich, warum Individuen sich einer Nation zugehörig und loyal fühlen sollten, welche weitestgehend aus Menschen besteht, die sie nicht kennen und nie kennen lernen werden. Im Gegenteil scheint nationalistisches Engagement eine höchst irrationale Komponente zu besitzen, die bis hin zur Verletzung elementarer Bedürfnisse und zur Inkaufnahme extrem hoher Kosten reichen kann, bis zur völligen Selbstaufgabe oder Selbstzerstörung. Extremstes Beispiel hierfür sind sicherlich die islamistischen Selbstmordattentäter in Israel/Palästina, im Irak und anderen Teilen der Welt. Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, was grade die oft sehr kostenintensiven nationalistischen Gruppen in vielen Ländern so erfolgreich in der Rekrutierung und Aktivierung von Mitgliedern und Ressourcen macht. Es soll untersucht werden, ob und wie weit der Rational Choice Ansatz und der damit verbundene strukturellindividualistische Ansatz einen Beitrag zur Erklärung der Entstehung und der Anziehungskraft des Nationalismus leisten können. Dazu werden diese beiden klassischen Ansätze mit einer sozialpsychologischen Erklärungsebene ergänzt, welche die rationalen Handlungsmotivationen der Akteure hinsichtlich anscheinend irrationalem nationalistischen Verhalten vielleicht besser begreiflich machen kann. Dabei muss beachtet werden, dass an der Auffassung des Nationalismus als emotional und irrational vieles sicherlich unstrittig und richtig ist. Allerdings scheint es trotzdem sinnvoll anzunehmen, dass auch der Nationalismus in seinen vielen Formen durchaus eine nicht zu unterschätzende rationale Komponente besitzt (vgl. Esbach 2000: 1; Hardin 1995: 14). Im folgenden Kapitel wird zunächst der Ansatz des Rational Choice und der strukturelle Individualismus vorgestellt und diskutiert. [...]