Unter welchen politischen und ökonomischen Bedingungen kann ein Currency Board System erfolgreich sein? Fallstudie der Wechselkurspolitik Argentiniens und Estlands seit 1991

von: Felix v. Saurma-Jeltsch

GRIN Verlag , 2006

ISBN: 9783638458047 , 74 Seiten

Format: PDF, ePUB

Kopierschutz: frei

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Preis: 29,99 EUR

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Unter welchen politischen und ökonomischen Bedingungen kann ein Currency Board System erfolgreich sein? Fallstudie der Wechselkurspolitik Argentiniens und Estlands seit 1991


 

Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Globalisierung, pol. Ökonomie, Note: 1,7, Universität Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geld- und Kapitalmärkte der Mittel- und Osteuropäischen Länder (MOEL) gewinnen für die Weltwirtschaft an Bedeutung, weil sie dem Wirtschaftswachstum und der makroökonomischen Stabilisierung dienen und auch zur internationalen Verzahnung der Kapitalmärkte beitragen. Da drei der zehn Länder (Bulgarien, Estland und Litauen), die der Europäischen Union am 1. Mai 2004 beitreten, ein Currency Board System (CBS) als Währungssystem haben, gewinnt das CBS auch in der EU an Bedeutung. Denn bevor die Beitrittsländer nicht ihre Fähigkeit zur Stabilisierung des Währungs- und des Finanzsektors langfristig unter Beweis gestellt haben, dürfen sie nicht der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU) beitreten. Ein CBS ist zunächst nur ein Teil einer ordnungspolitischen Systementscheidung. Es existiert in der bisherigen Literatur keine einheitliche Definition eines CBS, da es in unterschiedlichen Formen existiert. Für die Zwecke die-ser Arbeit soll die Definition des reinen CBS, die einfachste Form eines CBS, verwendet werden: Ein Land, das Currency Board-Land (CB-Land), bindet seine Währung durch einen Wechselkurs an die Währung eines anderen Landes, dem Ankerwährungsland. Die Currency Board-Währung (CB-Währung) ist voll konvertibel und 100prozentig durch Devisenreserven oder Gold der sog. Währungsbehörde, das die Zentralbank ersetzt, gedeckt. Die Funktionen der Währungsbehörde in einem reinen CBS sind sehr beschränkt: Die Währungsbehörde kann inländisches Bargeld emittieren, indem nationales Geld durch den Ankauf der Ankerwährung zu dem festen Wechselkurs in Umlauf gebracht wird. Die Tätigkeit der Währungsbehörde ist durch die Einschränkung des Ermessensspielraums in geld- und wechselkurspolitischen Fragen vereinfacht. Durch die Aufgabe der eigenständigen Geldpolitik und die vollständige geldpolitische Anlehnung an ein Land mit hohem Stabilitätsstandard wird die Sicherung der Geldwertstabilität erreicht. Ein Glaubwürdigkeitsgewinn des CBS erfolgt also durch die Übernahme der geldpolitischen Reputation des Ankerwährungslandes. Die Glaubwürdigkeit des CBS erhöht sich durch das Verbot ein Haushaltdefizit durch Zentralbankgeldschöpfung auszugleichen. Zusätzlich können vom Inland keine monetären Schocks ausgelöst werden, da sich das CB-Land der strikten Regelbindung für die Geldpolitik unterwirft.