Dem Wachstum verfallen?! - Wie das kapitalistische Wachstumsparadigma zum »goldenen Kalb« westlicher Gegenwartsgesellschaften wurde.

von: Matthias Hellmich, Hendrik Weinekötter

GRIN Verlag , 2013

ISBN: 9783656553380 , 200 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: frei

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Preis: 39,99 EUR

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Dem Wachstum verfallen?! - Wie das kapitalistische Wachstumsparadigma zum »goldenen Kalb« westlicher Gegenwartsgesellschaften wurde.


 

Masterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Soziologie - Wirtschaft und Industrie, Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Eine Alliteration ist ein sprachliches Stilmittel bei dem Wörter mit gleichen Anfangslauten aneinander gereiht werden. Dieses Stilmittel wird verwendet, um den Zusammenhang aufeinanderfolgender Begriffe stilistisch zu betonen und die Aufzählung einprägsamer zu machen. Für den politischen Betrieb in westlichen Gesellschaften scheint es eine solche Alliteration geschafft zu haben, den Status einer kausalen Argumentation zu erreichen und damit zur zentralen Leitlinie des öffentlichen und privaten Lebens zu werden. Das Motto lautet »Wirtschaft, Wachstum, Wohlstand«. Diese Kausalkette dient vielen Entscheidungsträgern als die beste Antwort auf Probleme, sowohl wirtschaftlichen, sozialen und auch ökologischen Ursprungs. Die Argumentation erscheint zunächst so simpel wie genial. Wenn von allem mehr produziert wird, dann kann auch mehr an alle verteilt werden. Wächst die Wirtschaft, dient dies im Allgemeinen dem Fortschritt und es wird innovativen Technologien, die auch die Umwelt im Blick haben, der Weg bereitet. Selbst wenn die Verteilung nicht immer gerecht verläuft, so fallen doch auch für die Benachteiligten zumindest immer größere Brocken ab. 'Es gibt bei allen sich neu einpendelnden oder durchgehaltenen Ungleichheiten ein kollektives Mehr an Einkommen, Bildung, Mobilität, Recht, Wissenschaft, Massenkonsum' (Beck, 1986, S. 122). Das (Wirtschafts-)Wachstum ist dabei die zentrale Bedingung, gewissermaßen der Dreh- und Angelpunkt an dem die gesamte Argumentation aufgehängt ist. In den westlichen Ländern hat es den meisten Menschen über Jahrzehnte einen steten Zuwachs an materiellem und finanziellem Wohlstand beschert. Der Kapitalismus als wachstumsorientierte Wirtschaftsordnung hat sich in dieser Zeit als scheinbar durchsetzungsfähigstes System gegenüber anderen Systemen - konkret dem Kommunismus - erwiesen. Allerdings basiert dieses Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell auf der Ausbeutung des Planeten sowie eines großen Teils der Menschen bzw. der 'Marginalisierten' durch einen kleinen Teil der Weltbevölkerung. Im Zuge der Globalisierung verschwinden jedoch zunehmend die natürlichen wie menschlichen »Ressourcen«, die - dem Wachstum geschuldet - zusätzlich zu den bisherigen ausgebeutet werden können. Daher wird heute immer weniger der Raum, sondern vielmehr die Zeit ausgebeutet bzw. werden die zukünftigen Generationen ihrer Lebensgrundlagen schon heute beraubt. Die derzeitige Art des Wirtschaftens zerstört die Grundlage ihres Erfolgs.