Vom Schaden und Nutzen der Korruption für die Demokratie - Dargestellt am Beispiel Italien

von: Ositha Valentin

diplom.de, 2001

ISBN: 9783832441470 , 107 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: frei

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Preis: 58,00 EUR

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Vom Schaden und Nutzen der Korruption für die Demokratie - Dargestellt am Beispiel Italien


 

Inhaltsangabe:Einleitung: Das Thema meiner Arbeit ist die Korruption, ein besonderes Phänomen, das von den einen moralisch verdammt, von den anderen als unverzichtbares Mittel zur Durchsetzung von Interessen gesehen wird. Das erste Buch, das mir zum Thema Korruption in die Hand fiel, war Horst-Eberhard Richters „Die hohe Kunst der Korruption. Erkenntnisse eines Politik-Beraters“. In dieser Realsatire macht sich ein Politikberater zum engagierten Fürsprecher der Korruption. Er will, dass die Korruption rehabilitiert wird, denn ohne betrügerische Manipulation der Massen sei keine moderne Gesellschaft mehr regierbar. Der Ton, den der fiktive Politikberater in diesem Buch anschlägt, ist ein anderer als jener, den man sonst kennt, wenn wieder einmal, etwa in Folge eines Skandals, über die Korruption gewettert wird. Während die einen über die Abzocker, Beutelschneider und Durchstecher schimpfen und die Korruptionisten als Totengräber unserer Marktwirtschaft bezeichnen, gibt der Politikberater den amtierenden und nachwachsenden Führungskräften Ratschläge zur Vervollkommnung der ars corrumpendi. Die Korruption scheint also eine zweischneidige Angelegenheit zu sein, daher auch die Ausweitung des Titels meiner Arbeit auf den „Schaden und Nutzen der Korruption“. Der Nutzen der Korruption für die Führungskräfte, wie sie sich der Politikberater wünscht, ist klar: Die Korruption dient als Mittel zum Machterhalt. Mich interessiert hier aber weniger der Vorteil einer einzelnen Führungskraft als vielmehr der potentielle Nutzen, den eine Demokratie aus der Korruption ziehen kann. Korruption und Demokratie – das mag bei Betrachtung der schädlichen Wirkungen von Korruption wie ein Widerspruch erscheinen. Trotzdem will ich überprüfen, ob die Korruption nicht auch der Demokratie bisweilen dienlich ist, und halte es mit Leslie Holmes, der die These vertritt, dass uns die Anerkennung des potentiell funktionalen Charakters der Korruption zu verstehen hilft, warum staatliche Versuche der Korruptionsbekämpfung oft so uneindeutig sind. Das Fallbeispiel, an das ich mich in meiner Arbeit über die Korruption anlehne, ist Italien. Il Bel Paese ist nicht nur für seine Schönheit bekannt, sondern ist seit Jahrzehnten auch für seine weitverbreitete Korruption berühmt. Anfang der neunziger Jahre, als im Zuge von Tangentopoli ein weitverzweigtes Netzwerk systematischer Korruption an das Licht der Öffentlichkeit befördert wurde, schien dem In- und Ausland klar: Eine solchermaßen [...]