Glücksspielsucht als soziales/psychosoziales Problem in der Gesellschaft

von: Jörg Bärmich

diplom.de, 2011

ISBN: 9783842818767 , 61 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 28,00 EUR

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Glücksspielsucht als soziales/psychosoziales Problem in der Gesellschaft


 

Inhaltsangabe:Einleitung: Auch wenn meine erste direkte Begegnung mit dem Glücksspiel schon einige Jahre zurückliegt, werde ich das Gefühl von Anspannung und Nervenkitzel in diesem Moment nicht vergessen. Zwar hatte ich schon zuvor von Casinos gehört und auch Begriffe wie Poker oder Roulette waren mir, nicht zuletzt aus Filmen wie Croupier (1998), Casino (1995) und Bugsy (1991), aber auch durch gelegentliche Pokerspiele im Freundeskreis bekannt. Diese Ereignisse haben jedoch keinen signifikanten Eindruck hinterlassen oder gar den Drang in mir geweckt, selbst einmal um echtes Geld zu spielen. Ausschlaggebend war ein Werbebanner, das mir im Internet schon öfter begegnet war. Es ging dabei um ein Roulette-System, mit dem man ohne Risiko auf Verluste in wenigen Minuten eine nicht unherhebliche Summe Geld ‘verdienen’ könne. Eines Tages übermannte mich meine Neugier - vielleicht war es auch einfach Langeweile - und bevor ich wusste wie mir geschah, hatte ich den Link angeklickt. Grundgedanke dieses Spielesystems war, dass man über eine Anmeldung bei einem Online-Casino auf die erste Einzahlung einen zusätzlichen Geldbetrag (Bonus) als Spielanreiz erhält und ausschließlich mit diesem Bonusgeld nach einem bestimmten Schema seine Wetteinsätze tätigt. Selbst bei Wetteinbußen besteht kein Risiko. Der eingezahlte Betrag wird vom Spielverlauf nicht beeinflusst und kann jederzeit wieder ausgezahlt werden. In der Tat hatte ich bereits nach nur wenigen Mouse-Klicks einen nicht unerheblichen Betrag erspielt. Das Gefühl der Euphorie beim Gewinnen ließ jegliche Anspannung, die während des Spielens von mir Besitz ergriffen hatte, wieder verblassen. Jedoch wühlten mich selbst kleine finanzielle Rückschläge beim Spielen emotional derart auf, dass ich mich entschied, nach einer Woche damit aufzuhören. Der Begriff ‘Glücksspielsucht’ war mir zu jener Zeit überhaupt nicht in den Sinn gekommen bzw. habe ich ihn eher unbewusst, in einem losgelösten Kontext gesehen, ohne eine bestimmte Handlung damit zu verbinden. Erst während meines Studiums im Rahmen eines Symposiums zum Thema ‘Glücksspielsucht’ ist mir bewusst geworden, dass bei dieser Art der Freizeitgestaltung, ebenso wie offenbar in anderen Bereichen des menschlichen Tuns auch, exzessive Ausprägungen möglich sind. Wie sich eine Spielleidenschaft aufgrund eines faszinierenden Anfangserfolges entwickeln kann, beschreibt Dostojewski in seinem Roman ‘Der Spieler’ von 1866. Wie der Autor selbst, verfällt auch die Romanfigur [...]