Der Ausbau der Chemie-Terminologie in Frankreich im 18. Jahrhundert

von: Michaela Hörmann

diplom.de, 1997

ISBN: 9783832402105 , 86 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: frei

Windows PC,Mac OSX für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's

Preis: 38,00 EUR

Mehr zum Inhalt

Der Ausbau der Chemie-Terminologie in Frankreich im 18. Jahrhundert


 

Inhaltsangabe:Einleitung: Im Jahre 1787 erhielten vier französische Wissenschaftler die königliche Druckerlaubnis für ihr Werk, das sie nach mehrjähriger Vorbereitungszeit an der Académie des Sciences in Paris vorlegten: Guyton de Morveau, Lavoisier, Bertholet und Fourcroy. Es handelte sich um die Méthode de Nomenclature chimique. Die Entdeckungen in den Wissenschaften setzten Europa in Erstaunen: Newtons Schwerkraft, die Voltaire den Franzosen erklärte, Franklins Elektrizitätslehre, die durch die Mode der Blitzableiter populär wurde, und die wunderbaren Gase der Charlières und Mongolfières, die erstmals 1783 einen Menschen in die Luft hoben. Konnte man Einwände erheben gegen das von Stahl vermutete „Phlogiston“ oder das von Mesmer angenommene „unsichtbare Fluidum“? Eine besondere Rolle spielten im 18. Jahrhundert terminologische Fragestellungen. Dies galt für die Bereiche der Zoologie und Botanik im selben Maße wie für die Chemie. Durch das wachsende Interesse der Bevölkerung an naturwissenschaftlichen Fragen sowie durch zahlreiche Veröffentlichungen gelang es den Wissenschaftlern, ein breites Publikum anzusprechen. Der Beginn der neuzeitlichen Chemie wird in der Regel mit dem Erscheinen der Méthode de Nomenclature angesetzt und führt zu der Frage, welche chemische Tradition bis zu diesem Zeitpunkt existierte. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, daß sich im 18. Jahrhundert Übergang von der Alchimie zur Chemie vollzog. Mit dieser Entwicklung waren terminologische Veränderungen verbunden. Es ist daher notwendig, auf die geheimnisvolle Sprache der Alchimisten einzugehen, bevor die Entwicklung der Chemie-Terminologie erläutert werden kann. Grundlage der neuen chemischen Nomenklatur, von der bedeutende Impulse ausgingen, war das Sprachideal des Philosophen und Sprachwissenschaftlers Etienne Bonnot de Condillac. Seine Konzeption der langue bien faite wurde von den Chemikern aufgenommen und Bestandteil ihrer nomenklatorischen Vorschläge. Der Einfluß Condillacs auf nomenklatorische Fragen in den Wissenschaftssprachen, wie sie im Zeitalter der Aufklärung aufkamen, ist unumstritten. Daher wird der Darstellung seiner wichtigsten Theorien in der vorliegenden Arbeit besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Condillacs Zeichentheorie zeigt, daß bereits im 18. Jahrhundert sprachwissenschaftlich relevante Fragen erörtert wurden. Dies steht im Widerspruch zu der These, wonach die eigentliche Sprachwissenschaft erst im 19. Jahrhundert beginnt. Neben philosophischen [...]