Deklaratives und prozedurales Metagedächtnis bei familial retardierten Kindern von Schulen für Lernbehinderte und praktisch Bildbare

von: Heiko Kölle

diplom.de, 2009

ISBN: 9783836639514 , 229 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: frei

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Preis: 68,00 EUR

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Deklaratives und prozedurales Metagedächtnis bei familial retardierten Kindern von Schulen für Lernbehinderte und praktisch Bildbare


 

Inhaltsangabe:Einleitung: Die Weltmeisterschaft der Gedächtnissportler wird mit dem Startsignal ‘Neurons ready? Go’eingeleitet. Bei diesen Wettbewerben messen sich Teilnehmer aus der ganzen Welt in Wettkämpfen wie dem Memorieren von Zahlen, der Zuordnung von Namen und Gesichtern oder dem Merken von Spielkarten. Einige der Teilnehmer können sich die Reihenfolge von mehr als 1000 Ziffern oder 600 Spielkarten einprägen. Dies wirft bei einem aufmerksamen Beobachter die Frage auf, wie solche Gedächtnisleistungen möglich sind. Denkbar wäre z. B., durch das Üben von Gedächtnisstrategien dessen Leistung auf ein besseres Niveau zu bringen. Die Bedeutung des Gedächtnisses für Lern- und Orientierungsvorgänge der psychosozialen Identität betonte Ericsson indem er bemerkte, dass eine Person ohne ihr Gedächtnis keine Identität hat. Sich nicht an die Vergangenheit erinnern zu können, würde bedeuten, sich ohne zusammenhängende Ereignisse in der Gegenwart zurechtfinden zu müssen und Lernprozesse würden nicht stattfinden. Der Beginn der experimentellen Gedächtnisforschung liegt in den Arbeiten von Hermann Ebbinghaus (1850-1909), der die Vorgänge des Lernens und Vergessens untersuchte. Mit Selbstversuchen und später mit ausgewählten Versuchspersonen erforschte er die Gedächtnisfunktionen. Ebbinghaus verwendete, nachdem er zuerst mit Prosatexten und Gedichten gearbeitet hatte, sinnfreie Silben, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach dem Einprägen, unter kontrollierten Laborbedingungen, reproduziert werden sollten. Durch seine Untersuchungen erstellte er die heute noch anerkannten Lern- und Vergessenskurven und durch die Einbeziehung von Probanden unterschiedlicher Altersstufen kam er zu ersten entwicklungspsychologischen Ergebnissen der Gedächtnisleistungen. Mit diesen Befunden konnte Ebbinghaus zeigen, dass die Spanne des Kurzeitgedächtnisses mit dem Alter ansteigt. Sinnfreie Silben wurden verwendet, weil er bemerkte, dass Lernen und Behalten von sinnhaltigen Texten über mechanisches Einprägen hinaus reichte. Bei Verwendung von sinnhaltigem Material ist Lernen und Behalten vermischt mit Verstehen und früheren Erfahrungen. Um Einprägungsvorgänge in reiner Form zu erfassen, wurde durch Ebbinghaus unverständliches und ungewohntes Material konstruiert, welches im gewohnten Sprachgebrauch nicht vorkam. Oswald Külpe (1862- 1915), ein deutscher Psychologe, Philosoph und Begründer der Würzburger Schule der Denkpsychologie, die sich ebenfalls auf kontrollierte [...]