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2. Leben erhalten und Entwicklung erfahren (Seite 25)
Die Ziele menschlichen Denkens und Handelns sind ausgerichtet auf ein erfülltes Dasein. Das menschliche Sein entwickelt sich aus den grundlegenden Fähigkeiten zur Wahrnehmung, zur Bewegung und zur Kommunikation. Menschen wollen, unabhängig von ihrem Alter oder dem Grad ihrer Behinderung, orientiert an den eigenen Bedürfnissen und Wünschen so leben, dass ein individuell zufriedenstellendes Maß an Lebensqualität vorhanden ist. Dies schafft Sinn und erhält uns am Leben.
Die Bedürfnishierarchie von Maslow zeigt, dass Lebensqualität abhängig ist vom eigenen Empfinden und Erleben. Im sozialen Austausch mit anderen Menschen erfahren wir die Bestätigung unserer Identität. Nicht immer einfach, jedoch immer mit nachhaltigen Spuren an Lebenserfahrung, deren Qualität wir selbst bewerten müssen.
Grundlage für die Lebenssinn gebenden Bedürfnisse ist vor allem die Sicherung der physiologischen Grundbedürfnisse des Menschen. Krankheit, Behinderung oder Alter können die eigenaktive Erfüllung der Bedürfnisse: Atmen, sich bewegen, Schlafen, Körpertemperatur konstant halten, Essen und Trinken sowie Ausscheiden massiv beeinträchtigen. Primäre Aufgabe medizinischer Therapie und Pflege ist dann die lebenserhaltende Unterstützung des beeinträchtigten Menschen. Ziel ist es, die Lebensaktivitäten wieder unabhängig von fremder Hilfe selbst bestimmt neu aufzubauen. Der eigene Lebensrhythmus soll wieder gefunden werden.Wird die Zielsetzung der Selbstbestimmung nicht erreicht, kümmert sich die medizinisch-pflegerische Behandlung vornehmlich um das Aufrechterhalten physiologischer Grundbedürfnisse. Für einen begrenzten Zeitraum müssen diese Handlungsweisen vorrangig die Bemühungen um den Erhalt des Lebens, im Sinne von «Vitalfunktionen» bestimmen.
Häufig geraten dabei andere Leben erhaltende und Lebensqualität spendende Bedürfnisse ins Hintertreffen. Im Wörterbuch finden wir unter dem Stichwort «Leben»: Dasein, Existenz eines Lebewesens, unter anderem sinnverwandt mit Dasein, Lebensweg und Sein. (Duden 1985)
Solch ein Leben ist durch mehr gekennzeichnet als die im Roche Lexikon Medizin angegebenen Lebenszeichen «Atmung,Abwehrbewegungen, Rötung und Blasenbildung der Haut bei starker Reizung (z.B. mit heißem Siegellack,… positives EKG und EEG, …, positiver Pupillen- und Kornealreflex)». (Roche 1984)
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