Suchen und Finden
"KAPITEL 15 (S. 261-262)
Alan Markby, Meredith und Toby saßen in Alans und Merediths Lieblingslokal, dem Saddler’s Arms. Es war früh am Abend und das Pub erst zu einem Viertel gefüllt. Vom Tresen kam ein Gemurmel von Stimmen, als sich zwei Stammgäste dort niederließen. Der Barmann nahm sich Zeit, um in aller Ruhe mit Kreide eine Notiz an die Tafel über ihren Köpfen zu schreiben. »Spezialität heute«, stand dort zu lesen. »Würstchen und Kartoffelpüree mit Porree. Vegetarischer Brokkoli und überbackene Pasta.«
Es waren die gleichen Spezialitäten wie vergangene Woche, und es würden sehr wahrscheinlich die gleichen sein wie in der kommenden Woche, doch das kümmerte niemanden. Wenn es eine Änderung der vertrauten Speisekarte gegeben hätte, würden manche Stammgäste vielleicht sogar mit unzufriedenem Gemurre reagieren. Die Kundschaft des Saddler’s Arms wollte, dass die Dinge ganz genauso blieben, wie sie waren.
Obwohl es im Verlauf des Tages gelegentlich geregnet hatte, fiel nun ein einzelner Sonnenstrahl durch das Fenster und auf Meredith. Er ließ ihr braunes Haar golden glänzen, was sehr gut zum Glanz des messingfarbenen Pferdegeschirrs am Deckenbalken über ihrem Kopf passte. Alan Markby lächelte Meredith an, und sie lächelte zurück. Toby, der es bemerkte, blickte für einen Moment traurig drein. Laut fragte er: »Dann haben Sie die Reifenspuren letzten Endes doch noch identifizieren können?« Markby wandte ihm seine Aufmerksamkeit zu. »Sie stammen vom Lieferwagen, ja. Wir fanden die gleichen Spuren am Rand des Wäldchens, wo der Boden weicher und noch nicht ausgetrocknet war und wir bessere Abdrücke nehmen konnten.
Die Spurensicherung hat sich das Innere des Wagens vorgenommen und fand Spuren von Fionas Blut. Es war der letzte Beweis, den wir noch brauchten. Die Fotografie von Ted und Fiona machte es ihm mehr oder weniger unmöglich, seine Beteiligung an den Drohbriefen abzustreiten, doch wir mussten ihn erst eindeutig mit der Leiche in Verbindung bringen. Er hätte der Versuchung clever zu sein widerstehen sollen und Fiona auf dem Weg neben dem Wäldchen liegen lassen sollen. Darüber hinaus hat sich herausgestellt, dass das Mobiltelefon, das er im Büro von Rusticity in der Schublade liegen hatte, Fiona gehörte.
Er hat nichts abgestritten. Teds größtes Problem besteht darin, dass er der Versuchung nicht widerstehen kann, sich zu produzieren. Er hat es getan, als er Fionas Leiche in den See gelegt hat. Er tut es jetzt, indem er uns davon erzählt. Es ist merkwürdig, aber viele Kriminelle sind so gestrickt. Ein geplantes Verbrechen wie Mord muss zwangsläufig im Geheimen stattfinden, doch Geheimnistuerei ist für den Mörder höchst ärgerlich.
Er will der Polizei und jedem, der sich dafür interessiert, beweisen, wie clever er ist und wie er jeden hinters Licht führen kann. Mörder sind sich ihrer Cleverness ganz besonders sicher, und es ist höchst befriedigend für sie, die Polizei zu verspotten. Es ist, als würde man ein Stück Schnur mit einem Papier daran vor einer Katze baumeln lassen. Die Katze kann es sehen, doch sie vermag es nicht zu erreichen. ›Fang mich doch!‹, sagt der Mörder, ›sieh nur, hier bin ich! Bist du schnell genug, oder bin ich schneller?‹ Ted sagt, Fiona in den See zu legen wäre ein Witz gewesen."
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