Die Echokardiographie im perioperativen und intensivmedizinischen Bereich

von: M.D. Seeberger, H.-R. Zerkowski

Steinkopff, 2007

ISBN: 9783798516083 , 186 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 29,99 EUR

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Die Echokardiographie im perioperativen und intensivmedizinischen Bereich


 

Ischämische hämodynamische Instabilität bei Intensivpatienten (S. 38)

Stellenwert der Echokardiographie

Hemodynamic instability caused by myocardial infarction in intensive care patients. Value of echocardiography

Summary

Hemodynamic instability due to ischemia in postmyocardial infarction patients remains a great challenge in intensive care medicine. The high mortality rates in these patients can be effectively reduced by bedside diagnostic procedures and subsequent therapy.

The first choice of non-invasive imaging is transthoracic echocardiography (TTE), providing information about systolic and diastolic heart function, volume status, and typical complications following myocardial infarction.

Moreover, TTE is very important to rule out nonischemic pathophysiological conditions. In these patients, TTE may be limited by tachycardia, mechanical ventilation using positive end-expiratory pressure and other conditions.

Transesophageal echocardiography (TEE) overcomes these problems by using an esophageal or gastric window. Thus, TTE and TEE have to be considered as complementary tools.

An experienced investigator will be able to obtain valid information in most cases using TTE only, since newer echocardiographic systems include second harmonic imaging.

Therefore, TEE as a semi-invasive and more time consuming method can be reserved for patients presenting with poor imaging conditions, or in whom a diagnosis could not be established by TTE alone.

Both, TTE and TEE should be routinely available in modern intensive care units.

Key words

Hemodynamic – myocardial infarction – echocardiography – transesophageal echocardiography

Zusammenfassung

Die ischämische hämodynamische Instabilität nach Herzinfarkt ist unverändert eine große intensivmedizinische Herausforderung. Die hohe Mortalität der Betroffenen kann durch eine rasche, bettseitige Diagnostik und eine daraus resultierende konsequente Therapie reduziert werden.

Die bildgebende, nicht-invasive Methode der ersten Wahl ist die Echokardiographie, sie gibt Auskunft über die systolische und diastolische Funktion des Herzens, über den Volumenstatus und über die typischen Infarktkomplikationen.

Darüber hinaus leistet die Echokardiographie einen wichtigen Beitrag zu den klassischen Differentialdiagnosen. Bei Intensivpatienten unterliegt die TTE mitunter Einschränkungen durch erschwerte Schallbedingungen wie Tachykardie oder Tachyarrhythmie, unzu- reichende Lagerungs- oder Kooperationsfähigkeit des Patienten, mechanische Beatmung mit positivem end-exspiratorischem Druck und Lungenüberblähung, Verbände, Drainagen usw.

Die TEE mit Schallfenster Ösophagus oder Magen umgeht diese Probleme. Auch bezüglich der diagnostischen Schwerpunkte sind die TTE und TEE als sich ergänzende Verfahren anzusehen.

Ein erfahrener Untersucher wird in aller Regel, insbesondere unter Verwendung der neuen Echokardiographie-Gerätegeneration mit ,harmonic imaging’, verlässliche Informationen allein schon mit der TTE erhalten, so kann die semi-invasive und etwas zeitaufwändigere (den wachen Schockpatienten möglicherweise belastende) TEE reserviert werden für unklare Diagnosen oder auch schlecht schallbare Beatmungspatienten.

Auf jeder Intensivstation sollten beide Echokardiographieverfahren routinemäßig zur Verfügung stehen.

Schlüsselwörter

Hämodynamik – Herzinfarkt – Schock – Echokardiographie – transösophageale Echokardiographie

Einleitung
Als kardiale Ischämie bezeichnet man eine unzureichende Durchblutung des Herzens infolge mangelnder arterieller Blutversorgung über die Koronararterien. Der daraus resultierende Sauerstoffmangel führt zur Funktionseinbuße (Relaxations- und Kontraktionsstörung) sowie bei länger anhaltender Sauerstoffnot zur Nekrose des Myokards (Herzinfarkt).

Die hämodynamische Instabilität (Hypotension und Schock) ist eines der häufigsten schwerwiegenden Probleme bei kritisch Kranken. Schock ist definiert als ein pathophysiologischer Zustand mit reduzierter Gewebeperfusion und somit unzureichender Sauerstoffabgabe im Gewebe.